Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinden

Dietenhofen, Götteldorf und Seubersdorf



Beschreibung der Glocken der St.-Andreas-Kirche

 




Taufglocke (des´´)


11 Uhr Glocke (b´)











Große Totenglocke (f´)


 12 Uhr Glocke (as´)
Vaterunser-Glocke








 

Die Anordung der Bilder oben  entspricht der Anordung der Glocken im Glockenstuhl.

(Standpunkt: vor dem Westfenster des Kirchturms)



Im Jahr 2010 nahm der bay. Rundfunk  für die Rubrik "12 Uhr Läuten" auf Bayern 3 unser Glockenläuten auf.  Zu hören ist, wie zunächst eine Glocke nach der anderen  einschaltet wird. Beginnend mit der Taufglocke bis alle 4 Glocken läuten. 

www.br.de/radio/br-heimat/sendungen/zwoelfuhrlaeuten/mittelfranken/xxuhr-dietenhofen-mittelfranken100.html

Dieses Läuten läutet nicht nur zu Beginn des Gottesdienstes, sondern läutet z.B. auch den Jahreswechsel ein.  

       

 

I. Die 12-Uhr-Glocke 

Die Glocke wurde von Paul Ströbel aus Haunoldshofen gestiftet. Das Material hierzu stammte aus der zweiten Glocke des ersten Geläutes, dessen Name unbekannt ist, und einer Zugabe des Glockengießers.
 

 II. Die 11-Uhr-Glocke

Sie stammt noch vom ersten Geläute und wurde um 1270 wahrscheinlich von dem Nürnberger Glockengießer „Christoph“ gegossen. Ihr Gewicht betrug 550 kg und sie war auf den Ton „b“ abgestimmt.

       Sie trug die lateinische Inschrift:  

„Ave Maria gratia plena Dominus tecum benedicta tu in mulieribus et Benedictus fructus ventris tui Amen. O, Virgo Maria ora pro nobis. Amen, O Jesus.“ )  

 Übersetzung
 „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade; der Herr ist mit dir. Du bist 

gebenedeit unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.Amen. O Jungfrau Maria, bitte für uns. Amen, o Jesus.“

Die Glocke besitzt eine sehr edle Form und war ein Kunstwerk in der Gestaltung der Schrift sowie des geflochtenen Kronaufsatzes.  Sie ist die einzige Glocke des ehemaligen großen Geläutes, die auch heute noch die Gläubigen mit ihrem Klang begrüßt. (Diese Glocke kam offenbar wieder zurück und ist heute wieder im
Geläute. Sie wurde wohl nicht eingeschmolzen?!)

       

III. Die Taufglocke
Die Taufglocke wurde ebenfalls 1270 gegossen und im Jahre 1895, nachdem sie durch einen Sprung beschädigt war, umgegossen.      

Ihr Gewicht betrug 232 kg und sie war auf den Ton „cis“ gestimmt. Sie trug die Inschrift: „Gott allein die Ehre.“ Gestiftet hat die Glocke Paul Stroebel aus Haunoldshofen.

       

 IV. Die große Totenglocke
Oben trägt sie die Inschrift: "In Gedenken an unsere Gefallenen und Vermissten"
Unten  trägt die Sie Inschrift: "Siehe ich mach alles neu Amen - Ja Komm Herr Jesu Christ"

       

Totenglocke

V. Die Totenglocke
Sie blieb als einzige und kleinste Glocke auf dem Turm zurück. Sie stammt noch von dem ersten Geläute um 1300. Ihr Gewicht beträgt 130 kg und sie ist auf den Ton „e“ gestimmt. Platziert ist diese über der Turmuhr auf der Südseite des Turms. 

       

Die Inschrift lautet: „Lucas, Markus, Johannes, Mattheus  J.N.R.N.  Maria hilf Aus dem Feuer ich floss   Christoph   Glockengießer von Nürnberg mich goss!“

Sanierung

  Im Zuge der Kirchturmsanierung 2021 - 2023 wurde auch die Glockenstube der St.-Andreas Kirche überarbeitet.

Es ist das Gebälk im inneren (unterhalb des Glockenstuhls), die Elektrik und die Läuteanlage erneuert worden.

Auch der ursprünglich als Provisorium gedachte Glockenstuhl aus Stahl (aus den Nachkriegszeiten 1955) wurde durch einen neuen aus Eichenholz ersetzt, hindergrund ist dass viel Rost die Tragfähigkeit des Glockenstuhls stark beinträchtigt hat. Ein weiterer Grund ist dass Holz den Vorteil hat die Schwingungen der Glocken besser abzufangen und nicht eins zu eins in das Mauerwerk des Turms abzuleiten.

(Standpunkt jeweils auf der Treppe zu den Pfefferbüchsen an der Ostseite des Turms)

Die Glockenabnahme zu Kriegszeiten

 Schon während des 1. Weltkrieges 1914/18 wurden bereits die  Glocken (12-Uhr- und Taufglocke) am 25. September 1918 abgenommen und in Markt Erlbach beim Stimmungswerk abgeliefert. Durch den Waffenstillstand im November 1918 kamen sie nicht mehr zur Einschmelzung und wurden im Februar 1919 wieder an ihren alten Bestimmungsort gebracht.


Auch im 2. Weltkrieg sollten die Glocken der St. Andreas Kirche  dazu beitragen, den „Sieg über unsere Feinde“ zu erringen. Bereits im März 1942 sprach man von der Abnahme der Kirchenglocken. Um für später das schöne Geläute der Nachwelt zu überliefern, wurde es bereits am 22. April 1942 abends um 20 Uhr auf Schallplatten aufgenommen. 

Sogleich nach der Aufnahme erfolgte die natürliche Wiedergabe zum Erstaunen aller Zuhörer.     

Am 20. Mai 1942 früh um 9 Uhr gaben sie das letzte Abschiedsgeläut. Dann wurde mit der Abnahme begonnen.


Glockenabnahme

 

Um 10 Uhr stürzte bereits die 11-Uhr-Glocke durch das erweiterte Schallloch in die Tiefe und traf mit einem dumpfen Schlag auf. Hierauf folgte um 12 Uhr die Taufglocke. Sie überstürzte sich wie ihre Vorgängerin und zum letzten Mal ließ sie ihre helle Stimme ertönen, indem sie den steinernen Turmkranz streifte. Gegen 14 Uhr erfolgte der Sturz der 12-Uhr-Glocke. Alle Glocken bohrten sich durch den Aufprall ca. 20-30 cm in den Boden und blieben unversehrt.      

Am Dienstag, den 26. Mai früh um 3 Uhr wurden sie gemeinsam mit den Trautskirchener Glocken von unserem Bulldog-Führer Hans Beyerlein nach Neustadt Aisch gefahren.

 

Ankunft der neuen Glocken vor der St. Andreas Kirche im Jahre 1955

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